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Allkampf

 

Historisch

Das Pankration fand stets am vierten Wettkampftag statt. Es war eine Verbindung von Ringen (Pale) und Boxen (Pygme), wobei im Gegensatz zum Boxen mit bloßen Händen (ohne Nutzung von Bandagen) gekämpft wurde. Die Kämpfe fanden auf lockerem Sand statt.

Der Sieg beim Pankration führte nur über K.O., Aufgabe oder den Tod des Gegners. Anders als beim Ringen oder Boxen waren die Sportler keinen technischen Beschränkungen unterworfen. Das heißt, es waren sowohl Schläge und Tritte, Knie- und Ellenbogenstöße aber auch Würfe, Hebel und Würgegriffe sowohl im Stand, als auch im Bodenkampf erlaubt, nur das Beißen des Gegners und das Eindrücken der Augen waren verboten. Aufgrund dieser Regeln wurde beim Pankration nahezu jede Methode genutzt, den Gegner in einen kampfunfähigen Zustand zu versetzen. Viele der unterlegenen Kämpfer fanden so den Tod oder verließen den Schauplatz des Kampfes als Krüppel. Es kam auch vor, dass der Unterlegene den Kampf mit dem Leben bezahlte, seinem Leichnam aber aufgrund seines guten Kampfes der Sieg zuerkannt wurde.

Genauere Aussagen sind auf Grund der Quellenlage schwierig.

Die Kämpfer wurden Pankratiasten genannt. Hellanodiken überwachten die Einhaltung der Regeln und bestimmten den Sieger.

Ein berühmter Athlet der diese Disziplin bei den olympischen Spielen mehrfach gewann, war Theogenes aus Thassos.

 

Modern

Heute gibt es Versuche, das Pankration in einer reglementierten Form wieder olympisch zu machen, oder zumindest wieder als eigenständigen und ernstzunehmenden Sport in Form des "pangration athlima" zu etablieren. Hierzu haben vor allem griechischstämmige Kanadier und US-Amerikaner anhand Quellenlage und Darstellungen versucht, das historische Pankratión zu rekonstruieren. Aber auch in Griechenland ist dieses moderne Pankration sehr beliebt und auch in Deutschland gibt es inzwischen einen kleinen Ableger.

Aufmerksamkeit bekam Pankratión besonders durch den Film 300, dessen Kampfszenen auf Armak-Pankratión und spartanischem Waffenkampf choreographiert wurden.


Ähnliche Sportarten

Auch das brasilianische Vale Tudo und die an Popularität zunehmenden Mixed Martial Arts (MMA) und Freefights beleben die Tradition des stilfreien Allkampfes neu.

Gemischte Kampfkünste oder kurz MMA (Mixed martial arts; deutsch: vermischte Kampfkünste) ist eine Mischung aus verschiedenen Kampfsportarten oder auch Kampfkünsten, die von einem Kämpfer kombiniert werden. MMA ist einhybrider Vollkontaktwettkampfsport

Die Bezeichnung MMA wird zumeist im englischen Sprachraum verwendet, in Deutschland, Frankreich und Osteuropa sind auch die Bezeichnungen Free Fight oder Mixed Fight verbreitet. Alle diese Begriffe beschreiben denselben Kampfsport.

Das japanische Shooto und das ebenfalls in Japan beliebte „Pancrase – Hybrid Westling“ können wegen ihres speziellen Regelsystems als eine besondere Variante der Mixed Martial Arts bezeichnet werden.

Die früher für MMA geläufigen Bezeichnungen „No Holds Barred“ Fighting (NHB) (zu Deutsch: „kein Griff verboten“) und Vale tudo (Portugiesisch „alles erlaubt“) werden aufgrund des heutigen formalisierten Regelsystems und dem Verbot bestimmter Techniken als nicht mehr treffend angesehen.

 

Prinzip des MMA

Bei diesem in Deutschland noch sehr jungen Sport werden alle Kampfdistanzen, das Treten, Schlagen, Clinchen, Werfen und der Bodenkampf in einem Vollkontaktsport mit möglichst wenig Beschränkungen durch Regeln vereint. Die Disziplin ist dem Straßenkampf sehr ähnlich. Ziel des MMA ist es, den Gegner in einem Kampf zu besiegen, bis er durch Abklopfen aufgibt, K.O. geht (ohnmächtig wird) oder der Schiedsrichter den Kampf abbricht. Beim MMA kommt es im Gegensatz zum klassischen Ringkampf nicht darauf an, den Gegner mit beiden Schultern aufs Kreuz zu legen. Selbst aus der Rückenlage heraus kann man den Gegner noch besiegen, so z.B. durch das Unterbrechen der Blutzufuhr zum Gehirn durch Würger (bpsw. den sogenannten "Mata Leao", dt. "Löwentöter"). Die meisten Siege werden errungen durch erlaubte Würgegriffe, so den Judo-Würgegriff, den Headlock (Kopfgriff bzw. Kopffessel), den Guillotine-Choke (eine Art Front-Headlock) oder die Triangle (Würgegriff mit den Beinen).

Das Training ist sehr umfangreich und fordert vom Trainierenden ein hohes Engagement. Die Wettkämpfe sind gestaffelt vom „Newcomer“ (Anfänger) bis hin zu Kämpfen im Rahmen von Galas. Aufgrund der umfangreichen Anforderungen an den Sportler ist eine hohe Trainingsmotivation und -teilnahme Voraussetzung für die Teilnahme am Free Fight.

Anders als z. B. viele Kungfu- oder Karate- Richtungen beinhalten die Mixed Martial Arts keine Formen oder Techniken, die nicht in einem Kampf einsetzbar sind.

Es gibt keinen besonderen generationsübergreifenden oder esoterischen Hintergrund. Lediglich das von Bruce Lee entwickelte Kampfkunstprinzip Jeet Kune Do (JKD) scheint Orientierungswert für die MMA-Kämpfer zu haben. Ein MMA-Kämpfer muss in allen Distanzen flexibel sein. Schon das Jeet Kune Do setzte sich aus, von Bruce Lee angegeben, 26 verschiedenen Kampfkunststilen zusammen und bietet durch seine Philosophie den Anstoß für viele MMA-Kämpfer heute. Wie auch das JKD wird auch MMA immer wieder aufs Neueste von einem Kämpfer selbst definiert. Während jedoch das Jeet Kune Do ein Selbstverteidigungssystem ist, ist MMA primär ein – wenn auch sehr rabiater – Sport. Es zeigt sich, dass insbesondere Thai-Box-Techniken im Stand, sowie das japanische Jiu Jitsu im Boden und Griffkampf domineren, neben Techniken aus dem Boxen, Judo, Ringen und Sambo.


Geschichte des modernen MMA

Die Entwicklung der MMA ist eng mit einer Serie von Vale Tudo-Kampfsportveranstaltungen in Brasilien und den USA Ende des 20. Jahrhunderts verbunden. Dort wurden Wettkämpfe ausgetragen, um „die beste“ Kampfsportart und „die besten“ Kämpfer zu finden. Dabei traten Kämpfer aus den verschiedensten Kampfstilen gegeneinander an, z. B. Jiu Jitsu, Karate, Taekwondo, Brazilian Jiu-Jitsu, Luta Livre oder Muay Thai. Bei diesem klassischen Vale Tudo Veranstaltungen wurde ohne Schutzausrüstung und Handschuhe gekämpft (bareknuckle). Es gab bei diesen Kämpfen weder eine Zeitbegrenzung noch eine Punktwertung oder Gewichtsklassen. Erlaubt waren und sind in MMA-/Vale Tudo-/Free Fight- Kämpfen neben Schlag- und Tritttechniken auch Knie- und oft auch Ellenbogentechniken bis hin zu Kopfstößen. Selbst Stampftritte zum Kopf eines am Boden liegenden Gegners sind beim Vale Tudo zumeist nicht verboten. Lediglich das Töten, das Angreifen der Augen und/oder der Genitalien, das Beißen und das Reißen an den Ohren oder der Nase ist bei nahezu allen Vale Tudo Kämpfen untersagt. Charakteristisch ist, dass der Kampf sich sowohl im Stehen als auch auf dem Boden abspielt. Die modernen MMA-Kämpfe ähneln dem antiken Pankration-Kampf. Wie bei der Pankration ist auch beim traditionellen Vale Tudo die einzige Möglichkeit, den Kampf zu gewinnen, den Gegner durch Hebel- oder Würgetechniken zur Aufgabe zu zwingen oder ihn per K.O. kampfunfähig zu machen.

 

 

 

Quelle: Wikipedia